Herzlichen Glückwunsch. Wenn Sie diesen Artikel lesen, besitzen Sie sicher ein wunderschönes Massivholzmöbel. Sich jetzt Tipps, für die optimale Reinigung und Pflege vom Massivholzmöbelschreiner zu holen, ist genau richtig. So werden Sie lange Freude an Ihrem Traummöbel haben. Vorweg: Holzmöbel reinigen und pflegen geht schnell und einfach! Das meiste erledigt das Holz selbst. Wie Sie bei Bedarf (bei der täglichen Reinigung oder der Fleckenbehanldung) mit Hausmitteln oder Holzseife, Holzmöbel pflegen, erklären wir hier. Außerdem gehen wir der Frage nach, ob Speiseöl, Leinöl oder Hart-Wachs-Öl, das Mittel Ihrer Wahl bei der Möbelpflege sein sollte.
Inhaltsangabe
Putzvorteil: Massivholzmöbel ziehen Staub nicht an
Hausstaub stört! Insbesondere, wenn er auf dekorativen Möbeln in Sichthöhe liegt. Mit Möbeln aus Holz passiert das nicht so schnell. Statt sich auf den Oberflächen anzusammeln, sinkt der Staub auf den Boden, von wo er hoffentlich von Ihrem Staubroboter erfasst wird. Woran das liegt, dass Staub nicht auf den Möbeln liegt? Im Gegensatz zu Dekorspan, das sich elektrostatisch auflädt und Hausstaub anzieht, ist Holz antistatisch. Der Staub rieselt also am Möbel vorbei.
Ganz ohne Reinigung, kommen aber auch Holzmöbel nicht aus. Wenn dann doch ein Grauschleier sichtbar wird, ist es höchste Zeit etwas zu tun. Betrachten wir deshalb die drei Stufen der Möbelpflege: grundlegende Reinigung, intensive Reinigung und Pflege.
Die grundlegende Reinigung
Staub und feinen Schmutz entfernen
Ob Staub oder Brösel, die Selbstreinigung von Holzmöbeln ist natürlich begrenzt. Sehen wir uns also an, wie Sie feinem Schmutz zu Leibe rücken.
In Massivholztischen, mit rauer Oberflächenstruktur, sammeln sich gerne einmal Brotkrümel. Entfernen diese bedenkenlos mit einer weichen Bürste oder dem Bürstenaufsatz Ihres Staubsaugers. Für die Reinigung aller anderen Möbel nutzen Sie, zum Entfernen von Staub und feinen Verunreinigungen, ein Baumwolltuch.
Festsitzenden Schmutz entfernen
Kleben Staub oder andere Verschmutzungen am Möbel, zum Beispiel im Badezimmer durch den Einsatz von Haarspray, können Sie ein Baumwolltuch leicht anfeuchten.
Achtung: Von der Verwendung von Mikrofasertücher, Schwämmen und Schmutzradierern raten wir entschieden ab. Sie reiben damit den Oberflächenschutz (Öl-/Wachsschicht) durch die raue Struktur ab. Außerdem entstehen dabei kleine, unschöne Kratzer in der Holzoberfläche. Die beschädigte Oberfläche kann in der Folge, das Holz nicht mehr vor eindringendem Wasser schützen. Glasreiniger, zu viel Wasser, Dampfreiniger oder Fettlöser sind für die Reinigung von Massivholzmöbeln ebenso tabu. Diese verletzen die Schutzschicht des Holzes gleichermaßen. Verwenden Sie stattdessen „Holzseife“.
Im Gegensatz zu handelsüblichen Reinigern, die meist Fettreste entfernen sollen, wirkt Holzseife rückfettend und ist frei von Lösungsmitteln. Holzseife dient dem Zweck, Ihr Holzmöbel schonend zu reinigen und verleiht Ihrem Möbel neuen Glanz. Die Anwendung ist dabei kinderleicht.
Anwendung von Holzseife
- Holzseife dem Wischwasser in angegebener Menge beifügen.
- Baumwolltuch in die Lösung tauchen und gut auswringen.
- Möbel/Boden nebelfeucht abwischen (niemals nass!).
- Holzobjekt in Faserrichtung, mit einem trocken Baumwolltuch, nachtrocken (unerlässlich vor allem bei Nadelhölzern)
Weitere Vorteile von Holzseife
- Umweltschonend (biologisch abbaubar)
- Gut für Ihre Gesundheit (keine toxischen Inhaltsstoffe)
- Schonend zu Ihrer Haut (nicht ätzend oder entflammbar)
- Schützt Ihr Möbel (bei regelmäßiger Anwendung)
Die intensive Reinigung: Flecken bekämpfen
Bei Flecken, die zum Beispiel durch Rotwein oder Obst entstanden sind, reicht einfaches Wischen nicht aus. Hier müssen Sie sich intensiver mit der Möbelpflege auseinandersetzen.
Sie benötigen:
- Schleifvlies fein/grob
- Pflegemittel: Am besten Hart-Wachs-Öl
Reinigungsschritte:
- Tränken Sie das Reinigungsvlies mit Hart-Wachs-Öl.
- Legen Sie das getränkte Tuch nun für einige Minuten auf den Fleck.
- Reiben Sie nun behutsam in Faserrichtung(!) den Fleck aus dem Holz. Reicht dies nicht, nutzen Sie das gröbere Schleifvlies.
- Pflegen Sie Ihr Möbel nach der intensiven Reinigung unbedingt!
Hier finden Sie Tipps zur Behandlung spezieller Flecken, wie Wasser-, Kaffee-, Fett-, Wachs- oder Rotweinflecken. Wer aufgibt und neue Wohninspirationen sucht, sollte den Artikel „Maritimer Wohnstil: In drei Schritten zum Urlaubsfeeling“ nicht verpassen.
Pflege von Holzmöbeln
Warum sollte ich mein Massivholzmöbel pflegen?
Massiv- oder Naturholzmöbel sind besonders robust und langlebig. Sie arbeiten 24h am Tag, 365 Tage im Jahr. Feuchtigkeitsschwankungen und Sonneneinstrahlung machen dem Holz dabei am meisten zu schaffen. Durch die regelmäßige Pflege können Sie Ihr Holzmöbel bei der Arbeit unterstützen und die Oberfläche wieder auffrischen.
Diese Einflüsse „befeuern“ die natürliche Veränderung von Naturholzprodukten: | Problem | So gehen Sie dagegen an: |
Sonnenlicht | Bleicht das Holz mit der Zeit aus/ Farbunterschiede/ Lichtflecken entstehen | Das Möbelstück so positionieren, dass es gleichmäßig von der Sonneneinstrahlung getroffen wird; Alternativ, wenn möglich, wenden Sie Ihr Möbelstück wie den Küchen- oder Wohnzimmertisch ab und an, damit alle Seiten der Sonne ausgesetzt ist Beschatten Sie Ihr Möbel bei starker Sonneneinstrahlung (Nutzen Sie Ihre Jalousien) Behandeln Sie die Oberfläche 1x jährlich mit UV-Schutz-Öl |
Trockene Luft (Hitze durch Heizung oder Holzofen) | Holz wird spröde Rissbildung | Lüften Sie regelmäßig, Achten Sie auf eine Luftfeuchte von 40-50% Platzieren sie Massivholzmöbel nicht direkt neben Kamin oder Heizung |
Hohe Luftfeuchtigkeit (Badezimmer) | Gefahr von Schimmelbildung | Lüften Sie regelmäßig Achten Sie auf eine Luftfeuchte von 40-50% Wischen Sie Kondens- und Stehwasser umgehend ab Achten Sie auf passendes Möbelholz in Bereichen, die zu hoher Luftfeuchtigkeit neigen |
Welches Pflegemittel sollte ich für mein Massivholzmöbel verwenden?
Sie sind voller Elan und fragen sich, mit welchem Haus- oder Pflegemittel Sie Ihr Massivholzmöbel ölen sollen? Speiseöl, Leinöl oder doch industrielles Pflegeöl?
Wir raten: Finger weg von Hausmitteln und Speiseölen aller Art (Sonnenblumenöl, Rapsöl, Olivenöl). Sie enthalten Zusatzstoffe, die zu Schimmelbildung führen können und trocknen gleichzeitig schlecht. Nasses Holz quillt auf. Statt Ihrem Möbel etwas Gutes zu tun, schädigen Sie ungewollt die Holzstruktur. Spätestens, wenn es ranzig riecht, wissen Sie, dass sich Bakterien in Ihrem Holz angesiedelt haben.
Leinöl, auch Leinöl-Firnis genannt, trocknet schnell und imprägniert das Holz. Aber Achtung: Leinöl birgt die Gefahr sich selbst zu entzünden. Hängen Sie das verwendete Tuch deshalb unbedingt gerade zum Trocken auf. Keinesfalls sollten Sie es zerknüllt in die Wäsche oder den Abfalleimer werfen!
Unser Profitipp: Nutzen Sie Hart-Wachs-Öl zur Pflege Ihres Holzmöbels. Es schützt sowohl dessen Oberfläche, als auch den Tiefengrund. Außerdem ist es speziell auf die Pflege von Möbeln abgestimmt, zieht schnell ein, schützt sicher vor Feuchtigkeit und lässt das Holz weiter atmen. Unseren Profi-Pflegeset-Tipp erhalten Sie im Oli Natura Shop oder direkt bei uns.
Holzmöbel richtig ölen: Eine Bild-Anleitung
In vier bis fünf Schritten verleihen Sie Ihrem Holzmöbel neuen Glanz. Die einfache, bildgeführte Schritt-für-Schritt Anleitung soll Sie beim Ölen Ihrer Holzmöbel unterstützen.
Achtung: Verzichten Sie keinesfalls auf Schritt 5! Wer das Möbel nach dem Ölen nicht nachtrocknet, erhält eine unschöne klebrige und speckige Oberfläche! Mehr Informationen zum Thema Oberflächenbearbeitung finden Sie in unserem Artikel „Holzoberflächen bearbeiten“.
Wie häufig sollte ich mein Massivholzmöbel ölen?
Wer will, dass sich sein Möbel lange von der schönsten Seite zeigt, sollte es ein bis dreimal jährlich ölen. Dieser Vorgang stellt sicher, dass die Holzoberfläche vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt bleibt und nicht spröde wird. Möbel, die stark beansprucht werden benötigen (Holztische) häufiger Zuwendung, als weniger intensiv genutzte Möbel (Nachtschränkchen). Nehmen Sie sich daher mindestens nach der Heizperiode im Frühjahr vor, Ihr Möbelstück mit einem Pflegemittel zu behandeln. Übertreiben Sie es jedoch nicht. Das Sprichwort „viel hilft viel“ gilt bei Holzmöbeln nicht. Mehr als dreimal jährlich sollten Sie Ihr Möbel nicht ölen, sonst wird es speckig.
So schützen Sie Ihr Naturholzprodukt
Achten Sie darauf, Ihr Möbel vor schafkantigen, feuchten oder heißen Gegenständen zu schützen. Stehwasser sollten Sie unbedingt vermeiden. Ist doch ein Unglück passiert? Hier lesen Sie, was Sie gegen Flecken im Holz tun können „Flecken im Holz entfernen“.
Besonders bei Möbeln aus weichem Holz können unschöne Kratzer und Schrammen entstehen, auch dafür ist ein „Kraut“ gewachsen. Wie Sie den betroffenen Stellen mit Bügeleisen und Schleifpapier zu Leibe rücken, erklären wir Ihnen in unserem Artikel „Kratzer und Dellen in Holzmöbel selbst beheben“.
Ziel: Flecken auf Massivholztischen zu vermeiden
Damit Sie sich erst gar nicht über Wasserflecken ärgern müssen, empfehlen wir die Verwendung von Untersetzern, Platzdecken und Serviertabletts. So dringen Essensreste oder Wassertropfen nicht ins Holz ein und die anschließende Reinigung geht ruck zuck. Passende Bierdeckel aus Spessartholz finden Sie in unserem Etsy-Shop.